16 l 2017 AWN BesUnterst 43 low2017-10-13.  Das Projekt „Restmüllarme Abfallwirtschaft“ und die Biomasseverwertung im NOK stand beim Besuch des Umweltministers Franz Untersteller auf der Tagesordnung. Der Einladung von AWN-Geschäftsführer Dr. Mathias Ginter waren der Landrat Dr. Achim Brötel, Bürgermeister, zahlreiche AWN-Aufsichtsratsmitglieder und Fraktionsvorsitzende im Kreistag gefolgt.

In seiner Begrüßung freute sich Landrat Dr. Brötel, dass sich der Umweltminister Zeit für „zwei wirklich innovative Projekte“ nehmen würde. Er wies darauf hin, dass man aktuell dabei sei, die AWN in eine Anstalt des öffentlichen Rechts umzubauen. In dem Namen stecke, so Brötel, bereits eine eindeutige Botschaft: Kreislaufwirtschaft Neckar-Odenwald, abgekürzt KWiN, zeige den eingeschlagenen Weg deutlich auf.

Umweltminister Franz Untersteller machte in seinen Grußworten deutlich, dass er entsprechend dem Kreislaufwirtschaftsgesetz die Einführung einer Biotonne als selbstverständlich angesehen habe. Allerdings sei die innovative Lösung im NOK mit dem abfallwirtschaftlichen System Restmüllarme Abfallwirtschaft ein Weg, den man „gut mitgehen könne“. Dieses System wird, so AWN-Geschäftsführer Mathias Ginter, im kommenden Jahr auf Buchen und Gesamtgemeinde Hardheim ausgeweitet werden. Bis 2020 solle der gesamt Landkreis an dieses System angeschlossen werden.


Dr. Michael Kern, Geschäftsführer des Witzenhausen-Instituts, stellte das Konzept vor: Das System Restmüllarme Abfallwirtschaft sei bundesweit ein neuer Ansatz der Kreislaufwirtschaft, der das gesamt Wertstoffpotential im Hausmüll nützen wolle. Sowohl aus der Trockenen Wertstofftonne als auch der Bioenergietonne könne spürbar mehr verwertbares Material gesammelt werden. Als weiterer Vorteil komme hinzu, dass die Biotonne, insbesondere im Sommer, nicht zu einer „teuren Grünguttonne“ zweckentfremdet würde.


Beim anschließenden Rundgang über das im Bau befindliche Biomassezentrum, Herzstück ist die Anlage zur Herstellung von hochwertiger Pflanzenkohle, konnte sich der Umweltminister über die lokalen Gegebenheiten informieren. Über 26.000 Tonnen Grüngut, so Dr. Ginter, fallen im NOK jährlich an. Der holzige Anteil des Grüngutes wird als Biobrennstoff vermarktet oder diene der Herstellung von hochwertiger Pflanzenkohle. Das krautige Material wird in Kompostierungs- bzw. Hygienisierungsprozessen zu „normalem“ Kompost oder hochwertigem Nährhumus weiterverarbeitet. Weitere geplante Verfahrensschritte seien die Herstellung von Kohlekompost (Terra Preta) und Komposttee. AWN-Mitarbeiter Christian Gramlich erläuterte abschließend der Besuchergruppe die Funktionsweise der Pflanzenkohleanlage.

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