2017-03-14. Im Biomassezentrum der AWN am Standort Sansenhecken wird schon seit gut einem Jahr hochwertige Pflanzenkohle hergestellt. Diese Anlage des deutschen Herstellers Pyreg macht es möglich, das von den zahlreichen Grüngutplätzen im Neckar-Odenwald-Kreis (NOK) vorhandene holzige Material zu Pflanzenkohle zu veredeln.

Diese findet heutzutage vielfältige Verwendung, beispielsweise für die Herstellung von hochwertigem Bodensubstrat (z. B. Terra Preta) und als Zuschlagsstoff für die Futtermittelindustrie. So können pro Jahr rund 2.000 Tonnen Material von Grüngutplätzen im NOK zu rund 250 Tonnen hochwertiger und EBC-zertifizierter Pflanzenkohle veredelt werden.

Auch für andere Landkreise und Unternehmen ist dieses Verfahren sehr interessant – deshalb finden regelmäßig Informationsbesuche aus dem In- und dem angrenzenden Ausland, vorwiegend aus Österreich und der Schweiz, statt. Dieser Tage waren Vertreter aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen aus Thüringen vor Ort. Dieser Kreis hat bei einer Fläche von 1.200 km2 rund 125.000 Einwohner und ist somit dem Neckar-Odenwald-Kreis sehr ähnlich. Auch aufgrund der ländlichen Struktur gibt es sehr viele Gemeinsamkeiten beim Grüngutaufkommen und der dazugehörigen Infrastruktur.

Evelyn Warmuth vom Landratsamt Schmalkalden-Meiningen, FB Kreisentwicklung, Bau und Umwelt erläuterte, dass man sich mit dem Pyreg-Verfahren schon längere Zeit beschäftigt hatte. Vor diesem Hintergrund sei es sehr hilfreich, eine solche Anlage „in Aktion“ zu erleben. Mit dabei waren Beate Wachenbrunner, Geschäftsführerin der dortigen Kreiswerke, Katja Schreiber und Peter Spieß von der Hochschule Schmalkalden und Lothar Hilpert, Leiter des Bauamtes Schmalkalden. Die technischen und konzeptionellen Hintergründe der Pflanzenkohle-Anlage und des Biomassezentrums erläuterten Christian Gramlich und Martin Hahn von der AWN.

Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen gehen bisher die gesammelten Grünabfälle, rund 12.000 t von 75 Sammelplätzen, in drei private Kompostieranlagen. In Hinblick auf die vielfach geforderte „höherwertigere Verwertung“ dieses Materials sei eine solche Pyreg-Anlage, so Evelyn Warmuth, eine interessante Alternative. Dies sei umso mehr der Fall, so Christian Gramlich von der AWN, da aktuell mit hochwertiger Pflanzenkohle auch faire Marktpreise zu erzielen seien. In einer abschließenden Diskussion konnten zahlreiche weitere Detailfragen erläutert werden.

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